Generative Kunst – eine zeitgenössische Form des künstlerischen Schaffens – ist eine Kunstform, bei der der Entstehungsprozess und die ihm zugrunde liegende Idee im Mittelpunkt steht und nicht unbedingt das Kunstwerk selber.
Das Kunstwerk entsteht durch die Erfindung eines vom Künstler geschaffenen Codes – eines Programmes, welches über computergenerierten Code, natürliche Sprache, musikalische Klänge oder sonstige codierte Mechanismen wie das Formen- und Figurenspiel am Treppenhaus generativ ausgibt.
Das Treppenhaus. Fünf Digital-Avantgardisten lassen sich vor Ort inspirieren. Von der digitalkomplexen Idee hin zur Generativen Kunst. Aber warum Generative Kunst? Weil wir es können. So gut man Generative Kunst eben kann. Denn Generative Kunst ist Konzeptkunst, wobei das Konzept durch den Künstler und den von ihm generierten Code gesteuert wird. Code, der Kunstwerke für Sekundenbruchteile zu Unikaten macht. Unikate, die man nicht fassen kann, die vergänglich vom nächsten Unikat abgelöst werden. Unikate, weil Generative Kunst im öffentlichen Raum einfach zu vielen Gegebenheiten unterworfen ist – dem Wetter, dem Licht und nicht zuletzt dem Betrachter – und der Code Kunstwerke generiert, die sich der Künstler selber nie hätte ausdenken können.
Wie der Mensch – der Betrachter – seiner Umgebung unterworfen ist, ist Generative Kunst seiner Umwelt unterworfen. Wir als digitale Avantgardisten konzipieren Generative Kunst, unterwerfen uns jedoch dem vordergründig autonomen Prozess modernster Computertechnik. Ein fast magischer Prozess, der uns zum Lachen und Weinen bringt, der uns leben und sterben lässt, der mit uns macht, was er will und schliesslich alles zurückgibt, was er kann. Ein konzeptioneller Widerspruch, klar. Und trotzdem genau das, was es nun mal ist: Unfassbare Generative Kunst von fünf digitalen Avantgardisten.